Umweltschutz beginnt zu Hause

Schon in der Schule lernen wir etwas über den Umweltschutz, doch die Zeiten ändern sich und was "damals" noch als gut genug angesehen wurde, ist heute nicht mehr ausreichend, wie alle wissen.

Natürlich können große Konzerne und Regierungen Vieles und Großes zum Thema Umweltschutz beitragen, aber jeder kann - und sollte - auch für sich selbst dazu beitragen. Wer im Glashaus sitzt ...

Jeder Beitrag zählt

Auch kleinste Beiträge zum Umweltschutz zählen, seien sie noch so winzig. Oft reicht es, sich einfach Gedanken über Gewohnheiten oder selbstverständliche Dinge zu machen und diese zu ändern. Sich zu etwas zu zwingen macht wenig Sinn, denn dann macht man es irgendwann ohnehin nicht mehr. Oft bringt es aber sogar eine Erleichterung oder Einsparung, den einen oder Gedanken zu "verschwenden".

Ebenso reicht oft eine kleine Recherche oder schon etwas Aufmerksamkeit, um ein Fehlverhalten aufzudecken und zu ändern. Umweltschutz ist kein Wettbewerb, aber es geht uns alle an. Wenn man nur wenig tun kann, ist es genau so wertvoll als wenn man viel tun kann (und es in beiden Fällen natürlich auch tut).

Wissenschaft schafft Wissen

Tag für Tag werden Studien veröffentlicht, nicht selten werden dabei ältere Studien widerlegt. Es zahlt sich also aus, sich am Laufenden zu halten, da es immer wieder Fälle gibt, in denen sich eine Umweltschutzmaßnahme als das Gegenteil herausstellt. Ein Beispiel dafür könnten Energiesparlampen sein, die ursprünglich die "bösen Glühbirnen" durch umweltfreundliche Alternativen ersetzen sollten, nun aber Berichten zu Folge noch umweltschädigender sind, als es Glühbirnen waren.

Nicht selten werden aber auch Studien veröffentlicht, bei denen man sich schon alleine beim Lesen der Zusammenfassung fragen muss: Und das kann so wirklich stimmen? Bei KFZ beispielsweise werden oft nur CO²-Emissionen in Studien erfasst, nicht aber die anderen umweltschädigenden Wirkungen. Auch wenn dieser eine Aspekt der Studie (CO²) korrekt ist, lässt sich dadurch nicht schlussfolgern, dass ein Produkt A mit schlechterem CO² Fußabdruck insgesamt schlechter für die Umwelt ist, als Produkt B mit besserem.

Qualität hat ihren Preis

Was den Preis eines Produktes anbelangt, so sollte man immer die Gesamtkosten über einen ausreichend langen Zeitraum bedenken. Natürlich klingt es als Schnäppchen, einen Waschtrockner um 399,- kaufen zu können wenn es auch im Vergleich einen eines anderen Herstellers um 1.999,- Euro gibt.

Was aber, wenn das "Schnäppchen" nach einem Jahr kaputt und schrottreif (weil irreparabel) ist und das "teurere" Gerät 10 Jahre lang hält? Ohne die Inflation zu berücksichtigen, würden 10 Schnäppchen in Summe das Doppelte kosten, als das zuverlässigere Gerät. Ganz zu Schweigen von den Transportwegen, dem Entsorgungsaufwand, dem persönlichen Stress wenn die Waschmaschine kaputt ist, und so weiter.

Die Umwelt dankt, so wie auch die Geldbörse und die Lebensqualität. "Billig" ist nicht immer "gespart" und "günstig" nicht immer "gut".

Geld in den Müll werfen

Jeder wirft Geld in den Müll, denn fast alles, was weggeworfen wird, hatte auch einst seinen Preis. In den meisten Fällen sieht man den Preis gar nicht zur Gänze, denn selbst beim Wegwerfen von unverpackten Produkten bezahlten wir bereits den Transport, die Lagerung, die Produktion und so weiter.
Sogar die Art der Verpackung kostet mehr oder weniger Geld. Ein LKW hat einen Laderaum der nicht nur nach Gewicht, sondern natürlich auch auf Volumen bemessen ist. Je kompakter Produkte verpackt sind, um so mehr kann transportiert werden. Günstige Verpackungen schonen die Umwelt und wir werfen weniger "Geld" in den Müll als beispielsweise bei Hochglanz-Umkartons mit Prägung und sonstigen Spielereien, die nur das Augenmerk auf sich ziehen sollen.

Vorurteile, Diskriminierung, Verzicht

Eine Spanierin? Ein Chinese? Beim Einkaufen machen sich Vorurteile und Diskriminierung bezahlt, denn spanische Tomaten werden (oft) mit schlechterer Qualität und (immer) über weite Wege transportiert, bis sie auf dem Teller landen. Eine chinesischer Bambusbecher kann sogar krank machen, wie aktuelle Tests nachgewiesen haben.

Wir bezahlen hier nicht nur mit unserem Geld, sondern sogar mit unserer Gesundheit. Die Herkunft der Dinge, die wir bezahlen, konsumieren, wegwerfen, etc... spielt also eine große Rolle, auch wenn man davon im Laden nichts sieht. Oft muss man zwei Mal hinsehen, um herauszufinden, welchen Weg ein Produkt hinter sich hat, beispielsweise beim Spargel, den es bereits vor dem Start der regionalen Spargelsaison in den Märkten zu kaufen gibt.

Muss man wirklich zu jeder Jahreszeit immer und überall alles auf den Teller bekommen, was man möchte? Es ist eine persönliche Entscheidung, aber "gesund" ist es selten, da importierte Produkte nur sehr selten gemäß den lokalen strengen Richtlinien entsprechen und selbst wenn (mit "Gütesiegel"), selbst das oft nicht verlässlich ist, da nicht nachweisbar. Aus dem "Osten" importierter Fisch beispielsweise entsprach nicht mehr den Richtlinien für Gamma-Strahlung (ja, die vom Atomkraftwerk), also wurden die Richtlinien "gelockert". Mit dem importierten Fisch landen also nuklear belastete Lebensmittel auf dem Teller. Mahlzeit!

Recycling vs. Wiederverwendung

Recycling ist gut, bedeutet jedoch, dass ein Gegenstand bzw. Produkt zerstört und dessen Rohstoffe - oft nicht zu 100 % - wiederverwertet werden, manchmal im selben Produkt (z.B. "Pet2Pet"), manchmal in einem anderen Produkt (Glasflaschen). Wiederverwendung jedoch bedeutet, ein Produkt gar nicht erst zu zerstören, sondern es einfach mehrmals zu verwenden. Aktuelles Thema: Plastiksackerl. Man kann jetzt darüber streiten, was besser ist: Papiersackerl als Recycling-Papier oder ein hunderte Male wiederverwendbares Plastiksackerl. Auf jeden Fall ist beides besser, als ein Einweg-Plastiksackerl, selbst wenn es dem Recycling zugeführt wird.

Aber auch größere, teurere Dinge lassen sich wiederverwenden. Wenn sich ein Verkauf nicht lohnt, ist es oft trotzdem besser, es zu verschenken, als wegzuwerfen. Ein Heimkino-System mit DVB-S2 und DVB-T mit defektem DVB-S2-Tuner ist vielleicht für den einen "kaputt", für den anderen jedoch, der gar keine Sat-Schüssel hat bzw. braucht, absolut in Ordnung. Vielleicht möchte auch jemand ohnehin nicht damit wortwörtlich "fernsehen" und braucht überhaupt keinen Tuner.

Das funktioniert natürlich auch mit einem Bücherregal, einer Couch, einer Sitzgarnitur für den Balkon und so weiter und so fort. Weinflaschen werden beispielsweise dem Recycling zugeführt, doch früher wurden diese gerne von Selbstabfüllern (z.B. Obstbauern) abgeholt, gereinigt, sterilisiert und mit neuen Verschlüssen wiederverwendet, beim einen landete wieder Wein darin, beim anderen Apfelsaft oder auch Holunderblütensirup.

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